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Wissen schafft Vertrauen - die Basis für eine optimale Versorgung

Außerklinische Intensivpflege

Sie als Patienten oder Angehörige optimal in die Behandlung einzubinden ist uns besonders wichtig, deshalb ist eine umfassende und individuelle Beratung wesentlicher Bestandteil unserer täglichen Arbeit im Intensivpflegedienst.

Pflegerische Leistungen

Die Behandlungspflege von intensivpflegebedürftigen und beatmungspflichtigen Kindern und Erwachsenen umfasst diverse Leistungen

  • Sicherstellung der permanenten oder intermittierenden invasiven oder nicht – invasiven Beatmung
  • Krankenbeobachtung und Überwachung der Vitalwerte
  • der bedarfsgerechte Einsatz verordneter Medizintechnik
  • atemtherapeutische Maßnahmen
  • Pflege des Tracheostoma
  • Wechsel von Trachealkanülen
  • Wundmanagement
  • PEG-Versorgung* und Überwachung der enteralen Ernährung
  • Notfallmanagement
  • Anleitung von Angehörigen zur Pflege nach dem Bobath-KonzeptBasale StimulationAnwendung ätherischer ÖleKinästhetikF.O.T.T.

*PEG = Perkutane endoskopische Gastroskopie, bei der eine äußere Magenfistel (Fistel: Verbindung zwischen Körperhöhle und Körperoberfläche) geschaffen wird. Die PEG ist mittlerweile die häufigste Methode, um kranke Patienten mittel- und langfristig ausreichend zu ernähren. Die Vorteile einer PEG-Anlage sind:

  • die Sonde kann problemlos eingeführt und gewechselt werden, Komplikationen sind sehr selten
  • es besteht kein Esszwang – über den Mund wird nur aufgenommen, was möglich ist und worauf der Betroffene Lust verspürt
  • Medikamente und Flüssigkeiten können über die Sonde verabreicht werden
  • die Sonde kann jeder Zeit wieder entfernt werden

Beratung und Pflegeüberleitung

Die Entscheidung, die Ihre persönliche Situation fordert, wird vieles in Ihrem Leben verändern. Wir können Ihnen diese Entscheidung nicht abnehmen, aber wir können Ihnen mit unserer Beratung helfen, Ihre Wahl der Versorgung mit dem größtmöglichen Wissen zu treffen.

Vieles muss vor einer Entlassung aus der Klinik besprochen, überdacht und entschieden werden – folgende Punkte empfiehlt es sich zu beachten:

  • Stimmen die Ärzte der behandelnden Klinik und der Hausarzt einer Pflege im häuslichen Umfeld zu? Wir kümmern uns in Absprache mit den behandelnden Ärzten um die notwendigen Formalitäten.
  • Ist das Wohnumfeld für die erforderliche Pflege geeignet? Wir beraten Sie und finden auch bei Nichteignung des momentanen Umfeldes eine passende Lösung.
  • Welche Hilfsmittel* werden nach der Entlassung aus der Klinik benötigt? Wir haben durch lange Erfahrung „ein Auge“ für wirklich Notwendiges – niemand möchte aus seinem Zuhause eine Intensivstation machen.
  • Welche Medizintechnik- Firmen sind in die Versorgung eingebunden? Welche Verbrauchsmaterialien werden für die Erstversorgung benötigt? Wir setzen uns mit den entsprechenden Firmen in Verbindung und übernehmen die Koordination aller notwendigen Schritte.
  • Welche weiterführenden Therapien könnten den Betroffenen in seiner Situation unterstützen, voranbringen oder stabilisieren? Wir kümmern uns um die Einleitung und um die konsequente Fortführung dieser Maßnahmen. 

Laut SGB V § 33 sind Hilfsmittel Gegenstände, die im Einzelfall erforderlich sind, um den Erfolg einer Krankenbehandlung zu sichern oder eine Behinderung auszugleichen. Diese Hilfsmittel sind im Hilfsmittelkatalog der Gesetzlichen Krankenkassen erfasst. Zu ihnen zählen z.B.: Beatmungsgeräte, Sauerstoffkonzentratoren, Absauggeräte, Badehilfen, Treppensteiger, Patientenlifter, Bandagen, Blindenhilfsmittel, Einlagen, Elektrostimulationsgeräte, Gehhilfen, Hilfsmittel gegen Dekubitus, Hilfsmittel bei Tracheostoma  Inhalationshilfen, Kommunikationshilfen, Mobilitätshilfen, Orthesen, Prothesen, Sprechhilfen, Toilettenhilfen,u.u.u. Die Hilfsmittel müssen ausreichend, funktionsgerecht und wirtschaftlich eingesetzt werden, um von der Krankenkasse finanziert zu werden.

Weiterführende Therapien

Bobath-Konzept, Basale Stimulation, Anwendung ätherischer Öle, F.O.T.T.- Therapie und Kinästhetiken

Das Bobath-Konzept ist heute unbestritten das erfolgreichste und anerkannteste Pflege- und Therapiekonzept zur Rehabilitation von Patienten mit Schlaganfällen und anderen Erkrankungen des Zentralnervensystems. Es wurde seit den 40er Jahren von der Krankengymnastin Berta Bobath und Ihrem Mann, dem Neurologen Dr. Karl Bobath entwickelt. Seither wurde es weltweit kontinuierlich weiterentwickelt.

Das Bobath-Konzept basiert auf der lebenslangen Fähigkeit des Nervensystems, sich Reizen durch Strukturänderung anzupassen (Plastizität des Nervensystems, Neuroplastizität). Durch spezielle Arten der Lagerung, der Bewegung des Patienten innerhalb und außerhalb des Bettes (Handling) und der Anleitung bei allen Lebensaktivitäten (AEDL, ATL) wie z. B. Körperpflege, Essen und Trinken und An- und Auskleiden, wird diese Lernfähigkeit im Alltag des Betroffenen ausgenutzt. Dem Nervensystem werden wiederholt richtige Lernangebote als Stimulation entgegengebracht. Der Alltag des Betroffenen wird so zur Therapie.

Arbeitsprinzipien des Bobath-Konzeptes sind die Erarbeitung eines angepassten Muskeltonus, die Anbahnung physiologischer Bewegungsabläufe und die Verbesserung der Körper-Wahrnehmung

Die Hauptelemente:

  • Wahrnehmungsförderung
  • Normalisierung des Muskeltonus, insbesondere Hemmung der Spastik
  • Hemmung von pathologischen Bewegungsmustern und
  • Anbahnung von physiologischen Bewegungen

Die basale Stimulation ist ein Konzept, das von Professor Dr. Andreas Fröhlich entwickelt wurde. Gemeinsam mit C. Bienstein wurde dieses Konzept in den 80er Jahren in die Erwachsenenpflege übertragen und etabliert sich mittlerweile in vielen Bereichen der Pflege.

Professor Fröhlich hat in den 70er Jahren ein neues Konzept zur Förderung schwerstbehinderter Kinder entwickelt, da die damalige Versorgung dieser Kinder unbefriedigend war. Er war der tiefen Überzeugung, dass auch schwerstbehinderte Kinder erlebnis- und wahrnehmungsfähig sind und dass auch sie über psychosoziale Kompetenzen verfügen, auch wenn Außenstehende dies kaum registrieren können.

Basale Stimulation umfasst: Somatische Stimulation, basal stimulierende Ganzkörperwäsche (beruhigend oder belebend), Massagen, vibratorische Stimulation, vestibuläre Stimulation, orale Stimulation, auditive Stimulation, visuelle Stimulation und taktil- kinästhetische Stimulation.

Seit rund fünf Jahrtausenden ist bekannt, dass ätherische Öle nicht nur angenehme Düfte verbreiten, sondern auch bei Krankheiten helfen. Schon die alten Ägypter nutzten die Aromatherapie, um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu fördern.

Aromen sind hochwirksame Essenzen, 100% naturreine Öle, welche auf Körper und Psyche wirken. Die 10 Mio. Riechzellen tasten die Inspirationsluft nach Duftbotschaften ab. Die Sinneszellen nehmen Duftreize auf und leiten sie über die Nervenfasern zum Riechkolben. Die Reizleitung erfolgt ohne Zensurierung von Zellen des Großhirns direkt in das limbische System. Dieses ist verantwortlich für alles was sich dem bewussten Willen entzieht (Herzschlag, Verdauung, Körpertemperatur, Schweiß, Schlaf, Gefühle). Durch die direkte Verbindung in diesen Teil des Großhirns können diese genannten Funktionen mit ätherischen Ölen beeinflusst werden.

 

Die F.O.T.T. – “Facial Oral Tract Therapy” wurde von der englischen Sprachtherapeutin Kay Coombes in Zusammenarbeit mit dem Ehepaar Bobath entwickelt. F.O.T.T. hat seine Wurzeln in der Behandlung von PatientInnen mit erworbenen Hirnschädigungen und verfolgt das Ziel, PatientInnen zu möglichst normaler, physiologischer Haltung, Bewegung und Funktion innerhalb täglicher Handlungsabläufe zu verhelfen.

Die F.O.T.T. beinhaltet vier Aspekte:

  • Nahrungsaufnahme: Ziel ist die Wiederentwicklung der vollständigen oralen Nahrungsaufnahme
  • Mundhygiene: Ziel ist die Verbesserung der Sensibilität des Mundes und der Beweglichkeit der Zunge
  • Nonverbale Kommunikation (Mimik, Gestik): Ziel ist das Ermöglichen nonverbaler Kommunikation
  • Atmung, Stimme, Sprechen: Hilfestellung zur Ton- und Lautbildung, Schutz der Atmung durch effektives Husten und Räuspern, Verbesserung der Atem/ Schluck und Atem/ Sprechkoordination

Die Kinästhetik (kinesis = Bewegung, aisthesis = Empfindung/Wahrnehmung) ist ein Bewegungskonzept, das die Handlungs- und Bewegungsfähigkeit der Pflegeperson entwickelt, damit sie den Patienten zur gezielten Bewegung und Organisation seines Körpers führen kann.

Grundprinzipien:

  • Gezielter Einsatz des Körpergewichtes des Patienten
  • Rücken und gelenkschonendes Bewegen des Helfers, um das Bewegen des Patienten zu erleichtern Ziele:
  • Körperbewusstsein erlernen
  • Ökonomischer Umgang mit dem eigenen Körper Bewegungen und Befördern mit wenig Kraftaufwand ohne Anstrengung
  • Vermeiden von Schäden bei Patient und Pflegenden
  • Selbstwahrnehmung des Patienten verbessern
  • Nonverbale Kommunikation verbessern
  • Schmerz und Hilflosigkeit mindern

Palliativpflege​

Durch speziell in diesem Bereich geschulte und ausgebildete Mitarbeiter und die Zusammenarbeit mit Hospizdiensten ist sowohl die erforderliche fachliche als auch persönliche Eignung gewährleistet.

» Wir können darauf hoffen, keine Schmerzen ertragen zu müssen. Wir können hoffen, von mitfühlenden und kompetenten Menschen gepflegt zu werden, Trost in seelischen und spirituellen Anliegen zu finden, Abschiednehmen und loslassen zu können, für Neues offen zu werden und in Frieden und Würde zu sterben «*

Schwerst- und unheilbar erkrankten Menschen bieten wir eine Begleitung, Betreuung sowie Versorgung am Ende ihres Lebensweges im vertrauten häuslichen Umfeld an. Durch speziell in diesem Bereich geschulte und ausgebildete Mitarbeiter und die Zusammenarbeit mit Hospizdiensten ist sowohl die erforderliche fachliche als auch persönliche Eignung gewährleistet.

* aus “Eine Handreichung für schwerkranke Menschen und deren Angehörige zu den Themen palliativ- und Hospizarbeit” des DBFK, die komplette Broschüre finden Sie hier